Die Konvertierungsumlage: Was Sie wissen müssen
Kurz und knapp
Die Konvertierungsumlage gleicht Kosten für Gasqualitätsunterschiede aus. Sie wird von Trading Hub Europe (THE) festgelegt und finanziert Anpassungen zwischen L-Gas und H-Gas, um eine stabile Versorgung sicherzustellen.
Unternehmen zahlen die Umlage indirekt über ihre Gaspreise. Energieversorger und Netzbetreiber geben die Kosten an Endverbraucher weiter. Besonders energieintensive Unternehmen sollten daher Einsparstrategien prüfen.
Eine optimierte Gasbeschaffung hilft, Mehrkosten zu senken. Eine durchdachte Beschaffungsstrategie, langfristige Preisplanung und Einkaufsgemeinschaften wie wattline helfen, steigende Energiekosten abzufedern.
Definition: Was ist die Gas-Konvertierungsumlage?
Die Konvertierungsumlage ist eine Gebühr, die von Trading Hub Europe (THE) festgelegt wird. Sie dient dazu, die Kosten auszugleichen, die entstehen, wenn Gas mit unterschiedlicher Qualität (L-Gas und H-Gas) in das Netz eingespeist wird.
Netzbetreiber müssen diese Unterschiede ausgleichen, damit Verbraucher die benötigte Gasqualität erhalten. Die Umlage finanziert diese technischen Anpassungen und wirtschaftlichen Maßnahmen, die für den sicheren Netzbetrieb erforderlich sind.
Zusätzlich trägt sie dazu bei, wirtschaftliche Ungleichgewichte zwischen den Marktgebieten auszugleichen. Da L-Gas und H-Gas nicht gleichmäßig verfügbar sind, entstehen für Netzbetreiber Mehraufwände beim Transport und bei der Vermarktung des Gases.
Die Gas-Konvertierungsumlage stellt sicher, dass diese Kosten nicht einseitig auf einzelne Marktteilnehmer abgewälzt werden, sondern solidarisch über die gesamte Gaswirtschaft verteilt sind. Damit wird eine stabile und faire Preisstruktur für alle Beteiligten gewährleistet.
Was ist L-Gas?
L-Gas (Low Calorific Gas) hat einen geringeren Methangehalt und damit eine niedrigere Energiedichte als H-Gas. Es stammt vor allem aus Förderquellen in Deutschland und den Niederlanden. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit und des sinkenden Fördervolumens wird L-Gas schrittweise aus dem Markt verschwinden. Der Übergang auf H-Gas erfordert technische Anpassungen der Netze und Verbrauchsgeräte, was mit erheblichen Investitionen verbunden ist.
Was ist H-Gas?
H-Gas (High Calorific Gas) weist einen höheren Methangehalt und somit eine größere Energiedichte auf. Es wird hauptsächlich aus Norwegen, Russland und Katar importiert. H-Gas bietet eine effizientere Energieausbeute und ist langfristig die dominierende Gasqualität in Deutschland. Aufgrund der Umstellung von L-Gas auf H-Gas müssen Netzbetreiber und Unternehmen ihre Infrastruktur anpassen, um eine reibungslose Versorgung sicherzustellen.
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Warum gibt es die Konvertierungsumlage?
Die Gas-Konvertierungsumlage gleicht tägliche Schwankungen zwischen L-Gas- und H-Gas-Angeboten aus. Anders als oft angenommen, finanziert sie nicht direkt die langfristige Umstellung von L-Gas auf H-Gas, sondern deckt Kosten für die laufende Anpassung des Gasnetzes.
Dazu gehören Maßnahmen wie:
die physische Anpassung der Gasqualität durch Beimischung oder Entnahme bestimmter Gaskomponenten,
die wirtschaftliche Kompensation für den Gastransport zwischen Netzen mit unterschiedlicher Gasqualität sowie
die Sicherstellung einer stabilen und zuverlässigen Versorgung.
Da sich die Gasflüsse täglich ändern, sind kontinuierliche Anpassungen notwendig. Die Konvertierungsumlage stellt sicher, dass diese finanziert werden und Verbraucher eine konstante Gasqualität erhalten.
Wer zahlt die Gas-Konvertierungsumlage?
Die Konvertierungsumlage wird von Bilanzkreisverantwortlichen getragen, also von Energieversorgern und Großabnehmern. Diese geben die Kosten jedoch meist an Endverbraucher weiter, sodass Unternehmen und Haushalte sie indirekt über ihre Gaspreise zahlen.
Zusätzlich müssen Netzbetreiber, die Gas zwischen verschiedenen Marktgebieten austauschen, ebenfalls die Kosten der Konvertierung berücksichtigen. Dadurch entstehen weitere indirekte Belastungen für industrielle Großverbraucher, die auf kontinuierliche und kosteneffiziente Gasversorgung angewiesen sind. Dazu kommen noch weitere Gasumlagen, wie die Gasspeicherumlage.
Wie wirkt sich die Konvertierungsumlage auf Unternehmen aus?
Die Gas-Konvertierungsumlage kann für Unternehmen mit hohem Gasverbrauch eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Gerade energieintensive Branchen wie die chemische Industrie, die Metallverarbeitung oder die Lebensmittelproduktion sind stark von steigenden Gaspreisen betroffen. Da diese Umlage einen festen Bestandteil des Gaspreises darstellt, lassen sich Mehrkosten nicht ohne Weiteres durch einen Anbieterwechsel umgehen.
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Entwicklung und Höhe der Konvertierungsumlage
Die Höhe der Konvertierungsumlage wird jährlich von THE neu festgelegt. In den letzten Jahren gab es Schwankungen, abhängig von den anfallenden Kosten für die Umstellung der Gasnetze. Von ihrer Einführung am 1. Oktober 2022 hat die Umlage 0,038 ct/kWh betragen. Seit 1. Oktober 2023 ist die Konvertierungsumlage wieder auf 0 ct/kWh gesunken. Diese Werte hängen unter anderem von der Marktentwicklung und den Infrastrukturkosten ab.
Unternehmen sollten regelmäßig über aktuelle Anpassungen informiert bleiben, um ihre Energiekosten strategisch zu planen. Da sich die Umlage in den kommenden Jahren weiter verändern kann, ist eine vorausschauende Beschaffungsstrategie entscheidend. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, einer Energie-Einkaufsgemeinschaft wie wattline beizutreten. Sie profitieren dann von Großhandelspreisen für Strom und Gas, auch als kleines oder mittleres Unternehmen.
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Fazit: Die Konvertierungsumlage im Blick behalten
Für Unternehmen ist es essenziell, die Entwicklung der Gaspreise und die darin enthaltenen Umlagen genau zu analysieren. Die Gas-Konvertierungsumlage kann erhebliche Auswirkungen auf die Betriebskosten haben. Durch strategischen Energieeinkauf und den Zugang zu Großhandelspreisen lassen sich Kosten optimieren.
Häufige Fragen
Wie hoch ist die CO2-Steuer auf Gas?
Die CO2-Steuer auf Gas beträgt 2025 45 €/t CO2, was umgerechnet etwa 1,2 ct/kWh für Erdgas ausmacht. Die Steuer wurde eingeführt, um fossile Energieträger weniger attraktiv zu machen und Anreize für klimafreundlichere Alternativen zu schaffen. Unternehmen mit hohem Gasverbrauch sollten diese Zusatzkosten in ihre Energiebeschaffung einplanen, da der Preis schrittweise weiter steigen soll.
Welche Steuern gibt es bei Erdgas?
Erdgas in Deutschland unterliegt mehreren Abgaben:
Energiesteuer: 0,55 ct/kWh
CO2-Steuer: 1,2 ct/kWh
Umsatzsteuer: 19 %
Zusätzlich können regionale Netzentgelte und Umlagen anfallen. Unternehmen sollten die einzelnen Steuern und Abgaben in ihre Kostenkalkulation einbeziehen.
Wie hoch ist die Gasspeicherumlage 2025?
Die Gasspeicherumlage für 2025 beträgt 0,299 ct/kWh. Sie wurde eingeführt, um die Befüllung der deutschen Gasspeicher zu finanzieren und eine stabile Gasversorgung sicherzustellen. Diese Umlage ist besonders relevant für Unternehmen mit hohem Gasverbrauch, da sie direkt die Bezugskosten beeinflusst.