Ist eine Strom-Preisgarantie für 24 Monate sinnvoll?
Philip Gutschke · zuletzt aktualisiert: 08. August 2024
Ob eine Strom-Preisgarantie für 24 Monate sinnvoll ist, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und der aktuellen Marktsituation ab. Generell bietet eine Preisgarantie Schutz vor steigenden Strompreisen und ermöglicht eine verlässliche Budgetplanung. Was genau eine Strom-Preisgarantie ist und welche Vorteile eine Vertragslaufzeit von 12, 24 oder mehr Monaten hat, erfahren Sie in diesem Artikel.
Kurz und knapp
Eine Strom-Preisgarantie sichert Ihnen für eine festgelegte Laufzeit einen festen Strompreis und schützt vor unerwarteten Preiserhöhungen. Es wird zwischen drei Arten der Preisgarantie unterschieden.
Stromverträge mit 12 Monaten bieten u. a. Flexibilität und eventuelle Neukundenboni, während 24-Monats-Verträge Stabilität, Rabatte und günstigere Tarife über einen längeren Zeitraum bieten. Es gibt auch kürzere und längere Laufzeiten.
Wenn der Preis trotz Preisgarantie angehoben wird, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht und können den Vertrag zu dem Zeitpunkt kündigen, an dem die neuen Vertragsbedingungen wirksam würden.
Was ist eine Strom-Preisgarantie?
Eine Strom-Preisgarantie gewährleistet einen festen Strompreis für einen vereinbarten Zeitraum und schützt vor unerwarteten Preiserhöhungen. Wenn Sie also einen Stromvertrag mit Preisgarantie abschließen, sichert Ihnen der Energieversorger für einen bestimmten Zeitraum einen fixen monatlichen Strompreis zu.
Der Zeitraum der Preisgarantie muss aber nicht unbedingt mit der Vertragslaufzeit übereinstimmen. Hier sollten Sie genau hinsehen und den Zeitraum der Preisgarantie auf jenen der Vertragslaufzeit abstimmen. In der Regel gilt: Je länger die Laufzeit mit Preisgarantie, desto besser sind Sie vor unerwarteten Preissteigerungen geschützt.
Warum sind die Vertragskonditionen bei längeren Laufzeiten meist besser?
Energieversorger kaufen für einen bestimmten Zeitraum eine festgelegte Menge an Strom von einem Energieerzeuger ein, um sie dem Verbraucher zur Verfügung zu stellen. Kann der Abnehmer diese Menge aber nicht verbrauchen, bleibt der Versorger auf dem Strom sitzen. Da Energie nicht oder nur schwer speicherbar ist, entstehen beim Versorger in diesem Fall Verluste.
Lange Vertragslaufzeiten schaffen daher mehr Planungssicherheit für die Energieversorger und schützen sie vor monetären Einbußen. Verbraucher erhalten deshalb bei Laufzeiten von 24 Monaten oft bessere Vertragskonditionen als bei Laufzeiten von 12 Monaten.
Die drei Arten der Preisgarantie für Strom
Eine Strom-Preisgarantie muss sich nicht auf den gesamten Preis beziehen. Sie kann auch nur einzelne Bestandteile der Strompreis-Zusammensetzung wie z. B. Netzentgelte, Steuern und Vertriebskosten umfassen und andere Faktoren ausschließen.
Je nach Umfang der Garantie wird daher zwischen Preisfixierung, Nettopreisgarantie und voller Preisgarantie unterschieden:
Volle Preisgarantie: Deckt alle Kostenbestandteile inklusive Steuern, Abgaben und Umlagen auf Strom ab. Dies bietet den höchsten Schutz vor Preiserhöhungen, ist aber oft teurer.
Nettopreisgarantie: Schließt die Mehrwertsteuer und die Stromsteuer von der Preisgarantie aus. Sie bietet mehr Sicherheit als die Preisfixierung, ist aber nicht so umfassend wie die volle Preisgarantie.
Preisfixierung: Bezieht sich nur auf den Grundpreis und die Vertriebskosten, aber nicht auf Steuern, Abgaben und Umlagen. Diese Art der Garantie bietet die geringste Sicherheit, ist aber meist kostengünstiger.
Die verschiedenen Arten von Preisgarantien unterscheiden sich vor allem in den Preisbestandteilen, die sie abdecken, und bieten somit unterschiedliche Grade an Sicherheit. Eine lange Vertragslaufzeit bietet zusätzliche Stabilität. Sinkt der Strompreis jedoch während der Vertragslaufzeit, müssen Sie dennoch den vertraglich vereinbarten Preis bis zum Ende der Laufzeit bezahlen.
Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhung
Sollte der Energieversorger während der Laufzeit der Strom-Preisgarantie den Strompreis erhöhen, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Unabhängig von der Restlaufzeit können Sie Ihren Vertrag laut § 41 Abs. 5 des EnWG zu dem Zeitpunkt kündigen, an dem die neuen Vertragsbedingungen wirksam werden würden.
Ist eine Preisgarantie bei Strom sinnvoll?
Ob eine Preisgarantie für Strom sinnvoll ist, hängt von der aktuellen und zukünftigen Strom-Preisentwicklung sowie den abgedeckten Preiskomponenten ab.
Eine solche Garantie sichert Ihnen einen festen Strompreis für eine vereinbarte Laufzeit und bietet Schutz vor unerwarteten Preiserhöhungen. Gerade in Zeiten steigender Energiekosten und Marktunsicherheiten kann eine Preisgarantie zu mehr finanzieller Stabilität beitragen. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, ist es jedoch wichtig, neben den spezifischen Vorteilen auch die Nachteile einer solchen Garantie zu kennen.
Vorteile
Kostensicherheit: Schutz vor unerwarteten Preissteigerungen während der Vertragslaufzeit.
Planungssicherheit: Ermöglicht eine verlässliche Budgetplanung durch feste Stromkosten.
Schutz vor Marktschwankungen: Besonders vorteilhaft in Zeiten politischer oder wirtschaftlicher Krisen, da steigende Beschaffungskosten nicht weitergegeben werden.
Nachteile
Höhere Einstiegskosten: Tarife mit Preisgarantie sind oft teurer als Tarife ohne Preisgarantie.
Kein Vorteil bei Preissenkungen: Bei sinkenden Strompreisen profitieren Kunden nicht von günstigeren Tarifen und bleiben an den höheren Preis gebunden.
Marktbeobachtung notwendig: Ein ungünstiger Abschlusszeitpunkt kann zu höheren Kosten führen. Daher ist eine genaue Analyse des Energiemarktes wichtig.
Wer zu einem ungünstigen Zeitpunkt – an dem der Strompreis besonders hoch ist – einen Stromvertrag mit Preisgarantie abschließt, ist für die gesamte Vertragslaufzeit an den hohen Preis gebunden – auch wenn der Strompreis anschließend wieder fällt. Daher ist es sinnvoll, den Energiemarkt genau zu analysieren, bevor man einen Vertrag mit Preisgarantie abschließt:
Sind die Preise sehr niedrig oder gibt es internationale Konflikte oder politische Unsicherheiten, ist es vorteilhaft, einen Vertrag mit langer Laufzeit und Preisgarantie abzuschließen, um mit stabilen Strompreisen durch die Krise zu kommen.
Neigt sich die Krise jedoch dem Ende zu und der Strompreis beginnt zu sinken, ist es besser, kurze Verträge abzuschließen, um zum idealen Zeitpunkt einen neuen Vertrag mit besseren Konditionen auszuhandeln.
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Stromvertrag für 12 oder 24 Monate: Vor- und Nachteile
Meist liegt die Mindestlaufzeit eines Stromvertrags bei 12 oder 24 Monaten. Das heißt, Sie können den Vertrag im Normalfall erst nach Ablauf dieser Zeitspanne kündigen und sich einen neuen Stromanbieter suchen. Energieversorger bieten in der Regel besonders gute Vertragskonditionen für lange Laufzeiten an.
Doch ist ein Vertrag für Strom mit 24 Monaten Preisgarantie die bessere Wahl? Diese Frage beantworten wir im nächsten Abschnitt.
Gut zu wissen: Seit dem 01. März 2022 gibt es neue Regelungen zur stillschweigenden Verlängerung von Stromverträgen. Automatisch verlängerte Verträge können seitdem jederzeit mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden. Diese Änderung bietet Verbrauchern mehr Flexibilität und verhindert, dass sie ungewollt lange an einen Vertrag gebunden sind. Dennoch sollten Verbraucher die Kündigungsfristen genau kennen und ihre Vertragsunterlagen regelmäßig überprüfen, um ungewollte Vertragsverlängerungen zu vermeiden.
Vorteile von Strom mit 12 Monaten Preisgarantie
Stromverträge mit einer Laufzeit von 12 Monaten werden häufig bevorzugt, da sie viele Vorteile hinsichtlich der Flexibilität bieten. Sie ermöglichen eine jährliche Anpassung an Marktveränderungen. Die Vorteile im Überblick:
Flexibilität: Mit einer kürzeren Vertragslaufzeit bleiben Sie flexibel und sind nur für einen begrenzten Zeitraum an einen Stromanbieter gebunden. So können Sie schnell auf Preisschwankungen am Energiemarkt reagieren und bei günstigeren Angeboten den Anbieter wechseln.
Neukundenbonus: Zwölfmonatsverträge enthalten oft Neukundenboni (Wechselprämien), die die Kosten im ersten Jahr deutlich senken können. Nach Ablauf des ersten Jahres kann man den Anbieter wechseln und erneut von solchen Boni profitieren. ACHTUNG: Erkundigen Sie sich vorher, ob der Bonus an Bedingungen geknüpft ist! Manche Boni werden nur bei einer Vertragsverlängerung beim gleichen Anbieter gewährt. In diesem Fall bringt der Neukundenbonus bei einem 12-Monatsvertrag keinen Vorteil.
Schnelle Anpassung an die Marktpreise: Eine kurze Vertragslaufzeit ermöglicht eine regelmäßige Anpassung an die aktuellen Marktpreise. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Energiepreise sinken oder neue, attraktive Angebote verfügbar sind.
Kosteneffizienz: Durch regelmäßiges Wechseln und die Nutzung von Neukundenboni können Sie Ihre Stromkosten langfristig niedrig halten. Dies ist besonders in den aktuellen Zeiten volatiler Energiepreise wichtig.
Laufzeiten von einem Jahr haben aber den Nachteil, dass Sie sich regelmäßig mit dem Vergleich von Energieversorgern und einem eventuellen Anbieterwechsel beschäftigen müssen. Außerdem kann ein Vertragsabschluss zu einem ungünstigen Zeitpunkt dazu führen, dass der neue Vertrag teurer wird.
Vorteile von Strom mit 24 Monaten Preisgarantie
Stromverträge mit Preisgarantie und einer Laufzeit von 24 Monaten bieten Planungssicherheit über einen längeren Zeitraum und weniger Aufwand durch seltene Anbieterwechsel. Trotz eingeschränkter Flexibilität können Verträge mit einer Strom-Preisgarantie über 24 Monate sinnvoll sein. Die Vorteile auf einen Blick:
Günstigere Konditionen: Verträge mit längeren Laufzeiten bieten oft bessere Konditionen. Dazu gehören niedrigere Arbeitspreise und Grundgebühren, die langfristig zu Kosteneinsparungen führen können.
Rabatte auf Abschlagszahlungen: Bei längeren Vertragslaufzeiten gewähren Energieversorger oft Rabatte auf die monatlichen Abschlagszahlungen, was die laufenden Kosten weiter senken kann.
Höhere Sofortboni: Stromtarife mit einer Laufzeit von 24 Monaten beinhalten oft höhere Sofortboni als Verträge mit kürzerer Laufzeit. Diese Boni werden meist 60 Tage nach Lieferbeginn gutgeschrieben und reduzieren so die Anfangskosten deutlich.
Attraktivere Neukundenboni: Auch die Neukundenboni fallen bei längeren Laufzeiten in der Regel höher aus. Diese Boni können am Ende des ersten Vertragsjahres gutgeschrieben werden und senken die Gesamtkosten des Vertrags.
Weniger Aufwand: Ein 24-Monatsvertrag bedeutet, dass Sie sich nicht jedes Jahr um einen neuen Vertrag kümmern müssen. Das spart Zeit und Aufwand bei der Suche nach neuen Anbietern und beim Abschluss neuer Verträge.
Der Nachteil von Stromverträgen mit einer Laufzeit von zwei Jahren liegt auf der Hand: Sie sind weniger flexibel und können nicht schnell auf Preisänderungen am Energiemarkt reagieren. Dies ist besonders nachteilig, wenn der Strompreis während der Vertragslaufzeit sinkt, da Sie an den höheren Preis gebunden sind.
Sind Verträge mit einer Strom-Preisgarantie über 24 Monate sinnvoll?
Neben den üblichen 12- und 24-monatigen Stromverträgen gibt es für Unternehmen auch Verträge mit längeren Laufzeiten. Diese langfristigen Verträge bieten je nach Markt- und Unternehmenssituation sowie Abnahmeverhalten viele Vorteile und werden im Geschäftskundenbereich sehr häufig abgeschlossen.
Endverbraucher dürfen nach § 309 Nr. 9 lit. a) BGB vertraglich nicht länger als zwei Jahre gebunden werden, für Unternehmen gibt es eine solche Regelung nicht und es gilt die Vertragsfreiheit. Gerade in unsicheren Beschaffungszeiten sind Verträge mit Strom-Preisgarantie über 24 Monate sinnvoll, da sie eine langfristige Versorgungssicherheit mit Preisgarantie und damit auch eine konstante Planungs- und Budgetsicherheit für Unternehmen bieten.
Je nach Marktsituation schließen wir bei wattline beispielsweise Verträge mit einer Laufzeit von bis zu 36 Monaten ab, um unseren Mitgliedern dauerhaft günstigere Energiepreise zu sichern. Längere Laufzeiten sind energiewirtschaftlich weniger sinnvoll, da der Markt zu volatil ist und die Energieversorger dann sehr hohe Risikoaufschläge einkalkulieren müssten.
Das zeigt z. B. auch ein Blick auf die Energiebörse EEX, wo es praktisch keine offenen Kontrakte über einen Zeitraum von 3 Jahren hinaus gibt. EEX steht für European Energy Exchange. Diese Energiebörse mit Sitz in Leipzig ist ein zentraler Marktplatz für den Handel mit Strom, aber auch mit anderen Produkten wie Gas, Wasserstoff sowie Umwelt- und Agrarprodukten.
Der Stromhandel an der EEX gliedert sich in zwei Segmente, den Terminmarkt, an dem langfristige Lieferverträge (Futures) gehandelt werden, und den Spotmarkt für Strom, an dem kurzfristige Mengen für den aktuellen Bedarf gehandelt werden.
Gibt es auch Stromverträge mit Laufzeiten unter 12 Monaten?
Ja, es gibt Stromverträge mit einer Laufzeit von weniger als 12 Monaten, in der Regel für einen oder drei Monate. Diese kurzen Laufzeiten bieten mehr Flexibilität, da Sie bei günstigeren Angeboten schnell zu einem anderen Anbieter wechseln können.
Die Vor- und Nachteile von Stromverträgen unter 12 Monaten zusammengefasst:
Vorteile:
Hohe Flexibilität: Schneller Wechsel zu günstigeren Tarifen ist möglich.
Rasche Anpassung an Marktpreise: Kann bei über einen längeren Zeitraum stark sinkenden Energiepreisen vorteilhaft sein.
Nachteile:
Höhere Preise: Kurzfristige Stromverträge sind oft teurer.
Kein Zugang zu Neukundenboni: Diese Boni sind meist auf längere Vertragslaufzeiten beschränkt.
Hoher Aufwand: Eigenständige Marktbeobachtung, regelmäßige Vergleiche und häufiger Anbieterwechsel erfordern mehr Zeit und Mühe.
Preisgarantien sind bei Stromverträgen unter 12 Monaten allerdings oft nicht verfügbar, da sie meist eine längere Vertragsbindung voraussetzen.
So garantiert wattline dauerhaft niedrige und konstante Strompreise für KMU und Industrieunternehmen
Wie bereits festgestellt, ist es nicht einfach, eine Entscheidung über die beste Vertragslaufzeit zu treffen. Es bedarf einer genauen Analyse des Energiemarktes und ausreichend Zeit, um den besten Anbieter zu identifizieren.
Wir nehmen Ihnen diese Schritte ab – vom Anbietervergleich bis zur Ermittlung der idealen Vertragslaufzeit. Nach Ablauf des Vertrages wird der Prozess automatisch wiederholt. Ein neuer, besserer Vertrag mit der idealen Vertragslaufzeit wird abgeschlossen. So gehen wir dabei vor:
1. Mitgliedschaft
Mit Ihrer Unterschrift werden Sie Mitglied in Deutschlands stärkster Energie-Einkaufsgemeinschaft. Der Austritt ist jederzeit innerhalb einer Frist von 4 Wochen möglich.
2. Vertragskündigung
Wir kündigen den bestehenden Vertrag mit Ihrem bisherigen Stromversorger, um den Wettbewerb auf dem Energiemarkt zu fördern.
3. Marktanalyse
Unsere Analysten beobachten laufend die Entwicklungen an den Energiebörsen und die geopolitische Lage, um den idealen Einkaufszeitpunkt und die optimale Vertragslaufzeit zu bestimmen.
4. Anbietervergleich
Zum idealen Zeitpunkt holen wir Angebote von Ihrem bisherigen Stromversorger und anderen Anbietern ein.
5. Das beste Angebot wählen
Der Versorger mit den besten Konditionen gewinnt und wir schließen den Vertrag transparent und nachvollziehbar mit ihm ab.
6. Prozess wiederholen
Diesen Prozess führen wir immer wieder durch und schließen Nachfolgeverträge in guten Marktphasen ab, damit Sie dauerhaft von besseren Strompreisen profitieren.
Energiekosten-Check
Finden Sie in 3 Schritten heraus, ob auch Sie von exklusiven Großhandelspreisen für Strom und Gas profitieren können.
Strom zu Großhandelspreisen
Als stärkste unabhängige Energie-Einkaufsgemeinschaft Deutschlands bündeln wir den Energiebedarf unserer über 29.000 Mitglieder und haben dadurch eine starke Position gegenüber den Energieversorgern und Zugang zu Großhandelspreisen.
Eine gebündelte Energiemenge von rund 7 Mrd. kWh und Energiekosten von über 2 Mrd. Euro ermöglichen es uns, für unsere Mitglieder sowohl Gewerbestrom und Industriestrom als auch Gewerbegas und Industriegas zu sehr guten Konditionen einzukaufen.
So gehen unsere Marktanalysten vor
Um den idealen Zeitpunkt für den Energieeinkauf zu bestimmen, beobachten unsere Analysten kontinuierlich den Energiemarkt, die Energiebörsen sowie die wirtschaftliche und geopolitische Lage. Politische Instabilitäten und globale Konflikte beeinflussen die Verfügbarkeit von Energie erheblich, was bei hoher Nachfrage und geringem Angebot zu steigenden Preisen führt.
Neben dem idealen Einkaufszeitpunkt bestimmen unsere Marktanalysten auch die optimale Vertragslaufzeit. Bei erwarteten Preissteigerungen werden frühzeitig Verträge mit längeren Laufzeiten abgeschlossen, um unseren Mitgliedern Planungs- und Budgetsicherheit zu geben und sie vor unvorhersehbaren Energiepreiskrisen zu schützen. Bei sinkenden Preisen hingegen schließen wir Verträge mit möglichst kurzen Laufzeiten ab, um schnell in günstigere Konditionen wechseln zu können (siehe Grafik).
Was Sie beim Abschluss eines Stromvertrags sonst noch beachten sollten
Neben der Strom-Preisgarantie, die auf die Vertragslaufzeit abgestimmt sein sollte, sind u. a. auch die folgenden Aspekte vor Vertragsabschluss zu beachten:
Kündigungsfrist: Achten Sie auf eine möglichst kurze Kündigungsfrist, um flexibel zu bleiben. Optimal sind Fristen von maximal einem Monat.
Kundenbewertungen: Lesen Sie in Kundenbewertungen, wie zufrieden andere Verbraucher mit dem Anbieter sind. So können Sie mögliche Probleme frühzeitig erkennen.
Kosten für Messstellenbetrieb: Informieren Sie sich, ob Ihr Stromanbieter die Kosten für den Messstellenbetrieb (z. B. für digitale Stromzähler) übernimmt, da durch diese zusätzliche Kosten entstehen können.
Ökostrom: Wenn Sie Ökostrom beziehen möchten, sollten Sie auf zertifizierte Labels wie das „ok-power-Label“ oder das „Grüner-Strom-Label“ achten.
Bonus-Tarife: Vorsicht bei Bonus-Tarifen, die oft nur im ersten Jahr günstig sind und danach teurer werden. Nutzen Sie Vergleichsportale, die Boni nicht in die Tarifberechnung einbeziehen.
Vertragsdetails prüfen: Lesen Sie das Kleingedruckte, um sicherzustellen, dass es keine versteckten Kosten oder ungünstigen Bedingungen wie eine stillschweigende Vertragsverlängerung gibt.
Über Philip Gutschke
Philip verantwortet als Bereichsleiter Energiebeschaffung die strategischen und operativen Einkaufsprozesse für die Mitglieder der Einkaufsgemeinschaft und vertritt deren Interessen beim BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft).
Er beschäftigt sich leidenschaftlich mit den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Energiemarkt. In seiner Freizeit findet man ihn am, im oder auf dem Wasser.
Häufige Fragen
Was bedeutet 24 Monate Preisgarantie?
Eine 24-monatige Preisgarantie bedeutet, dass der Strompreis für zwei Jahre festgeschrieben wird. Während dieser Zeit bleibt der Preis pro Kilowattstunde unverändert, unabhängig von Marktschwankungen oder steigenden Energiepreisen. Diese Garantie bietet den Verbrauchern Kostensicherheit und erleichtert die Budgetplanung, schützt aber – je nach Art der Preisgarantie – nicht vor allen Preisbestandteilen, die sich ändern können.
Ist ein Stromvertrag mit zwei Jahren Preisgarantie sinnvoll?
Ein Stromvertrag mit einer Preisgarantie von 24 Monaten kann sinnvoll sein, wenn mit steigenden Energiepreisen gerechnet wird. Diese Verträge bieten Planungssicherheit, niedrigere Grundgebühren und mögliche Boni. Allerdings fehlt die Flexibilität, schnell auf Preisänderungen am Energiemarkt zu reagieren, was bei sinkenden Preisen nachteilig sein kann.
Sollte man einen Stromvertrag für 12 oder 24 Monate abschließen?
Ob man einen Stromvertrag für 12 oder 24 Monate abschließen sollte, hängt von individuellen Bedürfnissen und der Marktlage ab. Ein 12-Monats-Vertrag bietet mehr Flexibilität und die Möglichkeit, jährlich von Neukundenboni zu profitieren. Ein 24-Monats-Vertrag bietet hingegen langfristige Planungssicherheit und Schutz vor steigenden Kosten, ist jedoch weniger flexibel bei sinkenden Preisen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt meist kürzere Laufzeiten für höhere Flexibilität
Wann sollte man einen neuen Stromvertrag abschließen?
Sie sollten einen neuen Stromvertrag abschließen, wenn …
… Ihr aktueller Vertrag ausläuft. Beginnen Sie etwa drei bis sechs Monate vorher mit dem Anbietervergleich.
… Preiserhöhungen angekündigt werden. Nutzen Sie Ihr Sonderkündigungsrecht, wenn der Energieversorger den Preis erhöht.
… die Energiepreise sinken. Beobachten Sie den Energiemarkt und wechseln Sie, wenn günstigere Tarife verfügbar sind.
… Sie bessere Angebote finden. Vergleichen Sie regelmäßig die Tarife, um von Neukundenboni und günstigeren Preisen zu profitieren.
Was tun, wenn der Strompreis erhöht wird?
Bei einer Strompreiserhöhung sollten Sie zunächst von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, mit dem Sie den Vertrag zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der neuen Vertragsbedingungen kündigen können. Vergleichen Sie anschließend die Tarife auf Vergleichsportalen, um günstigere Angebote und Anbieter zu finden. Schließen Sie einen neuen Vertrag mit besseren Konditionen ab und achten Sie dabei auf kurze Kündigungsfristen, Preisgarantien und positive Kundenbewertungen.